Das erste Mal am Bleder See – Teil 2

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Der Wecker klingelt mich zeitig aus den Federn und die Temperaturen nur knapp unter der Null-Grad-
Marke fühlen sich schon mal deutlich angenehmer an, als am Vortag. Ich platziere beide Ruten links

und rechts von der kleinen Landspitze und brauche gar nicht lange warten, bis sich die erste Rute
meldet. Doch offenbar habe ich mit meinem Futter die Kinderstube des Bleder Sees angelockt und
fange bis Tagesende gleich mehrere Karpfen um die drei bis fünf Kilo Marke, die ich schnell wieder in
ihr Element entlasse. Fest steht: Für den dritten Tag benötige ich eine gänzlich andere
Herangehensweise, um einen der großen Bleder See Karpfen zu einem Landgang zu überreden.

Obwohl die Bedingungen bereits auf Winter deuten und mich das tägliche Ausharren in der Kälte
nicht gerade mobil hält, entscheide ich mich für einen nächtlichen Rundgang um den See – irgendwo
müssen sich ja Fische zeigen!

Meter um Meter lege ich zurück, während die anderen Angler am See damit beginnen, ihr Tackle
einzupacken oder für den nächsten Tag noch ein paar Futtergaben zu verteilen. Auf der anderen
Seeseite entdecke ich eine schwimmende Bojenkette, die einmal durch den ganzen See verläuft. Hier
angelt durch das künstliche Hindernis im Wasser zumindest derzeit niemand. Für die Fische scheint
die Kette aber eine Art Holding-Area geworden zu sein. Immer wieder höre ich sie springen und sehe
im Mondlicht die großen Ringe, die sie dabei erzeugen. Der Plan steht: Hier werde ich am
kommenden Tag auftackeln!

Am frühen Morgen stelle ich mein Auto am angrenzenden Parkplatz ab und staune über die
horrenden Parkgebühren, die hier am See herrschen. Vier Euro pro Stunden, ganz normal! Mein
letzter Angeltag zeigt sich von seiner schönsten Seite und die aufgehende Morgensonne versetzt den
See in ein unglaublich schönes Licht. Ich nutze die Zeit für einige Fotoaufnahmen, auch wenn die
Ruten stillschweigend auf den Bissanzeigern verweilen.

Tagsüber geschieht nichts, keine Fischaktivität auszumachen. Von anderen Anglern am See erfahre
ich, dass es derzeit wohl grundsätzlich schleppend läuft. Als ich in der hereinbrechenden
Abenddämmerung meine Ruten nochmal neu an der eigenen Uferkante platziere, ändern sich die
Bedingungen schlagartig. Warmer Wind frischt auf und drückt die Wellen an mein Ufer. Jetzt beginnt
richtig gutes Fangwetter, das spüre ich – und das merken auch die Fische! Meine linke Rute meldet
nach kurzer Zeit einen Vollrun und ich habe meine Mühe, den Fisch von der Bojenkette fernzuhalten.
Mit knapp über 20 Kilo für mich bereits jetzt ein richtig toller Fisch aus diesem Gewässer.

Doch kaum habe ich ihn zurückgesetzt, läuft auch meine rechte Rute ab. Diesmal erkenne ich im
Schein meiner Kopflampe einen noch größeren Fisch im flachen Uferwasser. Ein hoher 40-Pfünder ist
das Ergebnis und ihm sollte kurz vor Ende der Angelzeit um 23 Uhr noch ein weiterer Kollege
ähnlichen Kalibers folgen. Alles geht so schnell, dass ich das Erlebte erst auf der Autofahrt nach Hause
verarbeiten kann. Bled, es war mir ein Fest und es wird im kommenden Jahr hoffentlich ein ähnlich
erfolgreiches Widersehen geben!